Composing Interactions
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Composing Interactions
Dissertation - David Pirrò
Abstract - English
This thesis investigates interaction in computer music composition, particularly in the context of performance- oriented generative music practice. The research follows three approaches of inquiry.
The first is a scholarly and theoretical analysis of the concept of interaction and its understanding in the field of computer music. The topic is discussed in relation to theories of perception and cognition in philosophy and cognitive sciences, in particular with the concepts of embodiment and enaction. This approach introduces an understanding of interaction as a temporal process of mutual influence taking place between agents. At this point, the concept of the agent becomes central to this dissertation.
The second direction of research is based on the mathematical theory of dynamical systems. The framework implies a process-based mindset and offers an ecological perspective that emphasises the role of interrelations between elements in a system. In the context of this work, dynamical systems are understood as the most apt language for formulating and understanding processes of interaction.
A third approach consists of personal artistic engagement in the development of interactive computer music environments. This thread interweaves with the former two and allows for continuous aesthetic experimentation : speculations and abstract intuitions are put into perceptible form and, in turn, concepts and formulation can be sharpened by experience. An essential part of this engagement relies on the software framework rattle, which has been developed for the formulation and the real-time simulation of dynamical systems.
The dissertation develops an approach towards interaction that employs the language of dynamical systems to address the agency of generative computer music processes. Eventually, agency is re-interpreted as an essential perceptual quality generative computer music systems should be afforded with to allow for a composition of interactions to emerge.
Zusammenfassung - German
Diese Dissertation untersucht Interaktion im Kontext der Komposition von Computermusik im Allgemeinen sowie der Praxis performance-orientierter generativer Musik im Besonderen. Die Forschung verfolgt drei methodische Ansätze:
Der erste Ansatz besteht in einer wissenschaftlichen und theoretischen Analyse des Konzeptes von Interaktion und dessen Verständnis im Bereich der Computermusik. Dieses Thema wird in Relation mit Theorien von Wahrnehmung und Kognition innerhalb von Philosophie und Kognitionswissenschaften gestellt, insbesondere durch die Konzepte von Embodiment und Enaction. Eingeführt wird eine Auffassung von Interaktion als einem zeitlichen Prozess gegenseitiger Beeinflussung, die zwischen Agenten stattfindet. An dieser Stelle entwickelt sich das Konzept des Agent zu einem zentralen Thema der Dissertation.
Die zweite eingeschlagene Richtung der Forschung basiert auf der mathematischen Theorie dynamischer Systeme. Dieses Bezugssystem gewährt eine prozessbasierte Denkart und eine ökologische Perspektive, welche die Rolle von Wechselbeziehungen zwischen Elementen eines Systems betont. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird dieser Ansatz als die geeignetste Sprache betrachtet, um Prozesse der Interaktion zu formulieren und zu verstehen.
Ein dritter Ansatz besteht in der persönlichen künstlerischen Beschäftigung mit der Entwicklung interaktiver Computermusik- umgebungen. Dieser Strang wird mit den beiden vorherigen verwoben und ermöglicht das kontinuierliche ästhetische Experimentieren : Vermutungen und abstrakte Intuitionen werden in wahrnehmbare Form überführt, und umgekehrt können Konzepte und Formulierungen durch die Erfahrung geschärft werden. Ein wesentlicher Teil dieser Beschäftigung stützt sich auf das Software-Framework rattle, das für die Beschreibung und Echtzeitsimulation dynamischer Systeme entwickelt wurde.
Diese Dissertation entwickelt einen Standpunkt hinsichtlich Interaktion, welcher die Sprache dynamischer Systeme gebraucht um, die Wirkmächtigkeit generativer Computermusik- prozesse zu erfassen. Schlussendlich wird Wirkmächtigkeit (agency ) als eine essentielle Wahrnehmungsqualität neu interpretiert, mit welchen generative Computermusiksysteme auszustatten sind, um das Komponieren von Interaktionen zu ermöglichen.